Circa 2 Wochen bevor unsere Zeit hier zu Ende geht, wird es Zeit mit dem ‚Danke-sagen’ zu beginnen. Aus diesem Grund luden wir am Mittwochabend Rasched ein. Durch ihn haben wir eine andere Seite von Sfax kennengelernt. Er kennt die Orte, an denen auch abends mal was los ist, an denen man auch mal ein Fußballspiel gucken kann und dazu genüsslich ein Bier trinken kann.
Um für die zahlreichen Einladungen einmal danke zu sagen, sollte es ein typisch deutsches Essen geben – Hühnerfrikassee. Also fragte ich meinen Papa nach dem originalen Rezept und wir fingen am Dienstagabend an zwei Hühner auszukochen, um eine Hühnerbrühe herzustellen.
Am Mittwoch gingen dann die Vorbereitungen weiter. Neben der Mehlschwitze, musste die Brühe erwärmt werden, das Huhn gezupft werden und die Tomaten für den Salat als Vorspeise geschnitten werden. Während unseres bunten Treibens in der kleinen Küche passierte das, was leider irgendwie auch absehbar war, nur vielleicht zum falschesten aller falschen Zeitpunkte passiert – die Gasflasche ging alle. Alle Vorbereitungen wurden unverzüglich eingestellt und die Suche nach dem Hausmeister begann. Letztendlich riefen wir ihn an und er stand eine Minute später vor unserer Haustür. Weitere 10 Minuten später kam er mit einem anderen Mann und einer neuen Gasflasche. Innerhalb von 15 Minuten seit der Feststellung, dass sie alle war, war unsere Gasflasche gewechselt und wir konnten weiter kochen. Das wäre in Deutschland wahrscheinlich nicht so schnell und so problemlos vonstatten gegangen, vor allem wenn man nicht die gleiche Sprache spricht.
Mit etwas Verzögerung konnte der Abend dann also doch starten. Rasched brachte viel Obst und eine Flasche Wein (!!!) mit. Zu unserem Tomatensalat und Hühnerfrikassee, was fast aber nur fast wie bei Papa schmeckte, genossen wir ein Glas tunesischen Wein, unterhielten uns über die Situationen in Tunesien und den umliegenden Ländern und ließen den Abend ruhig ausklingen.