Gabes am Tag und Party in der Nacht

Eigentlich wollten wir schon von Anfang an gerne ein Stück weiter Richtung Süden. Wir wollten die Wüste sehen, jedoch wussten wir nicht genau, wie sicher es ist – vom auswärtigen Amt wird es nicht empfohlen in den Süden Tunesiens zu reisen. Mit jedem Tag, den wir hier sind, fühlten wir uns sicherer und sahen die Gefahr, die eigentlich auch nur von außen reingesprochen wird, nicht mehr. Da wir jedoch nicht gleich übermütig werden wollten, entschieden wir uns für zwei Städte an der Grenze zur Wüste – Gabes und Matmata (Drehort für die Star Wars-Filme). Die Planung der Reise erwies sich dann aber als äußerst schwierig, da es weder gute Zugverbindungen noch gute Übernachtungsmöglichkeiten gab. Daher fuhren wir am Samstag ein wenig enttäuscht Matmata nicht angucken zu können nach Gabes.

Nach eine 2stündigen Zugfahrt erreicht man die Palmenoase Gabes. Wir hatten vorher gelesen, dass es einen großen Markt geben sollte. Dahin sollte uns unser Weg führen. Angekommen am Markt mussten wir jedoch erst einmal für kleine Mädchen und konnten die neuen Eindrücke gar nicht genießen. Auf Nachfrage schickte man uns auf in die Moschee, um auf Toilette zu gehen. Also fragten wir nach dem Fraueneingang der Moschee und tragen auch sofort in den Toilettenraum. Die Frauen waren sehr nett und sehr interessiert, was wir denn hier machen. Nach dem kurzen Plausch mit den aufgeschlossenen Damen konnten wir sogar noch einen kurzes Blick in das Allerheiligste erhaschen.

Nun konnte unser Bummel durch die Stadt also beginnen. Wir liefen entlang des Marktes, der vor allem alle unterschiedlichen Arten von Henna im Angebot hatte. Ohne Plan liefen wir mal links, mal rechts. Ließen uns für einen kleinen Salat und ein Wasser nieder und gingen weiter durch die schmalen Straßen der Stadt. Wir ließen uns bei dem schwulen Wetter der Stadt einfach treiben. Nach ca. 2 Stunden entschieden wir uns das Touristenbüro zu suchen und zu gucken, ob die Stadt noch mehr zu bieten hat. Als wir an einem kleinen ‚Fast-Food’-Laden nach dem Weg fragten, war der Polizist, der gerade sein Mittagessen zu sich nahm, so angetan von uns, dass er uns sofort an seinen Tisch holte und uns mitessen ließ. Nach dem kurzen Plausch und dem leckeren Bohnen-Eintopf machten wir uns weiter. Das Touristen-Büro haben wir leider nicht gefunden, jedoch überraschte uns die Stadt mit den ersten kleinen Regentropfen.

Nach weiteren 2 Stunden Zugfahren erreichten wir ein bisschen erschöpft, aber froh mal wieder raus gekommen zu sein, unser zu Hause.

Jedoch war dies noch nicht alles, was dieser Tag für uns zu bieten hatte. Rasched, den Steffi während meiner Abwesenheit kennen gelernt hatte und mit dem wir schon einige Abende verbracht haben, hatte Geburtstag. Also ging es nach einer kurzen Verschnaufpause weiter. Wir gingen in ein Restaurant, in dem auch Alkohol verkauft wurde. Zu unseren Meeresfrüchten in Knoblauch-Öl gab es Bier. Als wir die letzten im Restaurant waren, wurden wir nahezu rausgeschmissen. Todesmüde und mit dem Wissen, dass wir am nächsten Morgen um 6.30 Uhr aufstehen müssen, wollten wir einfach nur noch nach Hause. Doch Rasched hatte andere Pläne mit uns.

Wir gingen in eine Disko eines der beiden Hotels der Stadt. Als wir um 23 Uhr die Disko betragen waren mit uns ca. 8 Menschen in dem Raum. Davon waren die einzigen Mädels. Ab 24 Uhr sollte es voller werden. Voller wurde es, jedoch nicht voll – die Anzahl der Gäste erhöhte sich von 8 auf vielleicht 20. Mit der Zeit kamen auch weitere Frauen, die leider ihre Kleidergröße nicht kannten und daher viel zu enge Oberteile trugen. So richtig Stimmung kam in der Disko leider nicht wirklich auf, aber nach ein paar Bierchen tanzten wir sogar um unseren Tisch herum. Gegen 2 Uhr nachts machen wir uns dann glücklich uns zufrieden auf den Weg nach Hause und vielen einfach nur noch in unser Bett.

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