Der Sonntagabend hielt noch eine Überraschung für uns bereit. Der Mann, den Steffi während meiner Abwesenheit kennengelernt hatte, hatte uns vorgeschlagen ein Henna-Tattoo zu machen, da er eine Bekannte hat, die das macht.
Nach dem Treffen mit den Mädels war ich ganz schön platt und einmal Platz genommen auf meiner Couch, komme ich da auch nicht mehr so schnell wieder hoch. Doch er lies bei Steffi an der anderen Leitung nicht locker und wollte unbedingt, dass wir es an diesem Abend noch machen. Also holte ich schnell die Wäsche aus der Waschmaschine – auch bekannt als Badewanne – und wir gingen los.
Nach einer kurzen Fahrt im Taxi kamen wir im Nachbardorf an und gingen in das kleine Studio der Henna-Frau. Nach der schweren Qual der Wahl ob am Fuß oder an der Hand und der Auswahl des Motivs ging es dann auch schon los. Das Malen an sich ging sehr schnell. Nach ca. 10 Minuten war das Motiv fertig. Am Ende bekamen wir dann noch ein bisschen Glitzer über den Arm gestreut – das hätte auch nicht unbedingt sein müssen. Aber hier steht halt jeder auf Glitzer.
Die größte Herausforderung wartete dann jedoch noch nach der ganzen Prozedur auf uns. Am längsten hält das Henna, wenn man sich so wenig wie möglich die Hände wäscht und kein Wasser drauf kommt. Am Abend wischten wir mit einer Hand ab, putzten uns mit einer Hand die Zähne und auch beim Schlafen wurde die Hand immer sorgfältig neben den Körper gelegt, sodass es zu keinen Verwischungen und Abnutzungserscheinungen kommt. Der erste Abend und die erste Nacht gut überstanden, ließ unsere Arbeit mit Abwasser im Labor einen weiteren so sorgfältigen Umgang nicht zu.