Mit ein bisschen informieren vorher weiß man auch, wo man auf dieser Insel hinfahren sollte. Wir nutzen also unseren Frühaufsteher-Rhythmus und fuhren um 10.30 Uhr mit der Fähre auf die Insel. Nach einem kurzen Toilettengang waren die Busse jedoch leider schon weg und da sie an die nächste Fähre gekoppelt sind, kommen die nächsten auch erst wieder in 2 Stunden. Jetzt kann man die Hektik der anderen Mitreisenden schon 30 Minuten vor erreichen des Ufers zu mindestens ein bisschen verstehen. Wir nahmen also ein Taxi bis nach ‚Sidi Fredj’ für umgerechnet 70 Cent pro Person und ließen uns vom Busfahrer noch ein Restaurant empfehlen.
Einfach die Straße runter hieß es. An kamen wir an einem kleinen Hotel mit Restaurant direkt am Wasser. Was für eine wunderschöne Aussicht um sein Mittagessen einzunehmen.
Wir bestellen, wie es sich gehört, natürlich was aus dem Wasser. Steffi bekam eine Dorade und ich Spaghetti mit Meeresfrüchten. Dazu genossen wir um halb eins unser erstes alkoholhaltiges Getränk seit unserer Zeit in Tunesien. Ein kaltes Bier machte das Mittagessen rund.
Danach musste ein Verdauungsspaziergang getätigt werden, denn das Essen war nicht nur unglaublich lecker und frisch, sondern auch unglaublich viel. Da wir auf der Seite der Insel waren, an der Ebbe und Flut stattfindet, konnten wir sogar eine kleine Wattwanderung machen. Mutterseelenallein liefen wir entlang des Strandes, genossen die Sonne und verdauten.
An einem einsamen Fleck – obwohl eigentlich jeder Fleck einsam war, denn wir waren allein – ließen wir uns nieder. Gut gefüttert und mit der Sonne im Gesicht schlossen wir die Augen und genossen die Ruhe.
Nach zwei Stündchen voller Entspannung machten wir uns auf den Rückweg. Aus irgendwelchen Gründen, die mir leider nicht mehr so wirklich ergründlich sind, entschlossen wir uns den gleichen Rückweg wie Hinweg zu nehmen. Auch wenn wir als Naturwissenschaftler die Regeln hinter Ebbe und Flut kennen sollten, wurden wir irgendwie überrascht von den Wassermassen. Also hieß es Röcke hochraffen und ab durchs Wasser.
Auf das Taxi für den Rückweg wartend, lernten wir Angela kennen. Angela hat man schon von weiten angesehen, dass sie Touristen ist. Mit Trekking-Schuhe, Basecap und ihre rote Jacke um die Hüften geschlungen kam sie uns entgegen und fragte, ob wir wissen, wie man zum Hafen kommt. Also entschlossen wir uns, dass bestellte Taxi zu teilen. Angela erklärte uns, dass sie seit einem Jahr ohne Strom lebt, da sie sich in einem Rechtsstreit mit den Stadtwerken befindet und aus Prinzip den Anbieter nicht wechseln will. Während wir auf das Taxi warteten, mit ihm fuhren und auch auf der Fähre fingen die Sätze von Angela mit „Als ich in … war“ an. Sie erzählte uns von ihren Abenteuern in Mexiko, Asien, Marokko, Ägypten, Kenia, Dubai. Mit ihren 4,5 kg Handgepäck und den abgezählten Kaffee- und Zuckerpackungen und Ohrstöpseln bereist diese kleine mutige Frau die ganze Welt. Auch wenn mit danach die Ohren weh taten von den ganzen Geschichten, war ihre Sicht auf die ganzen Dinge doch sehr interessant.
Hi Gurke!
Es ist schön ,dass du uns an deiner Reise teilhaben lässt.Noch besser ist,dass du dir so treu bleibst,vergessen was Ebbe und Flut bedeutet,herrlich!!Ich beneide dich um diese Reise und gönne sie dir zugleich von ganzem Herzen! Viel Spass weiterhin und noch viele tolle Erlebnisse und Eindrücke!!Liebe Grüsse Kerstin